Unternehmensgeschichte

Das Unternehmen Hermann Sachse & Co. wurde 1901 von dem Fabrikanten Hermann Sachse in Berlin gegründet. Die Eintragung in das Handelsregister beim Amtsgericht Berlin erfolgte am 24.05.1901.                                    

Seither beschäftigt sich das Unternehmen mit der Herstellung von Materialien zur Veredelung, Pflege und anderweitigen Behandlung von Holzoberflächen, wobei mehr als 1000 Rezepturen zum Einsatz kommen. Verschiedene Lacke, Beizen, Öle, Polituren, Mattinen, Schellack-Polituren und Wachse gehören seit jeher zum Sortiment der Firma Hermann Sachse & Co. Abnehmer der verschiedenen Produkte waren zunächst die Möbel‑ und Spielzeugindustrie sowie Tischler und Restauratoren. Der Kundenkreis beschränkte sich bald nicht nur auf Berlin. Auf Grund der großen Nachfrage entwickelte sich das Unternehmen rasch und solide, so dass bereits nach kurzer Zeit an zwei Standorten in Berlin produziert wurde, zum einen in Neukölln, in der Juliusstraße 65–66, zum anderen in der Dresdner Straße 131 am Kottbusser Tor in Kreuzberg. Am Standort in der Dresdner Straße erfolgte auch der Verkauf sämtlicher Produkte über einen Hofladen. Zudem fand sich hier eine ständige Ausstellung von über 4000 Beizproben auf rund 30 verschiedenen Hölzern. Die hervorragende Arbeit wurde indes nicht nur von Kundenseite honoriert. 1909, auf der Ausstellung von Wohnungseinrichtungen und Erzeugnissen der Berliner Holzindustrie, sowie 1912, auf der Ausstellung für Wohnkunst in Berlin, wurden die Erzeugnisse der Firma Hermann Sachse & Co. trotz scharfer Konkurrenz ausgezeichnet. Das Unternehmen sicherte sich als einzige Holzbeizen-, Lack- und Farben-Fabrik eine Prämierung. Durch den Zukauf des Unternehmens F.Herz & Co. und mit der Übernahme der im Jahr 1885 gegründeten Wachsbeizen-Spezialfabrik Gebrüder Seiler im Jahr 1915 konnte sich das Unternehmen in den darauffolgenden Jahren noch stärker auf dem internationalen Markt etablieren.

Es folgten weitere Auszeichnungen für die Qualität der Produkte, zum Beispiel auf der deutschen Bauausstellung 1931 in Berlin.

Zwischenzeitlich leitete Fritz Gretzschel, genannt der Alte Fritz, die Geschicke des Unternehmens. Fritz Gretzschel hatte seine Laufbahn als Auslieferer mit einem Handkarren begonnen und war über Stationen als Mischmeister, Lagerleiter und Betriebsleiter bis zum Generalbevollmächtigten des Unternehmens Hermann Sachse & Co. aufgestiegen.

Nach der Zerstörung des Lagers und der Fabrikräume während des II. Weltkrieges wurde die Firma Hermann Sachse & Co. 1945 nach Berlin-Grunewald in die Herbertstraße 1 verlegt. Es begann eine schwere Zeit für das Unternehmen. Die Rohstoffe wurden ausschließlich aus der BRD bezogen. Die Produkte gingen überwiegend an das Westberliner Tischlerhandwerk und die Möbelindustrie, teilweise aber auch in die BRD und in den Export. Kunden innerhalb der ehemaligen DDR waren vor allem in Thüringen und Sachsen ansässig.

Neben der Firma Hermann Sachse & Co. hatte Fritz Gretzschel eine weitere Leidenschaft. Er interessierte sich für den Boxkampf und machte sich in der Nachkriegszeit als Boxpromoter einen Namen. Ab 1949 förderte und managte er den bekannten Berliner Berufsboxer Gustav „Bubi“ Scholz. Da der Standort in der Herbertstraße 1 in Berlin-Grunewald zum Trainingscenter für Berliner Berufsboxer umfunktioniert wurde, zog das Unternehmen innerhalb Berlins um. Es ging in die Dresdner Straße 26 und die Gitschiner Straße 91 und im August 1964 schließlich in die Skalitzer Straße 66 mit einer Niederlassung in der Ratiborstraße 5 in Kreuzberg. In der Skalitzer Straße wurde der Schwerpunkt auf den Handel und Großhandel mit Malereibedarfsartikeln, Farben und Lacken, Gardinen, Bodenbelägen und Kleinmöbeln verlagert, da die Nachfrage nach den eigenen Produkten sank, was durch den Mauerbau und die Insellage Westberlins bedingt war. In der Ratiborstraße erfolgte von nun an die Herstellung der Hermann-Sachse-Produkte. Seit den 90er Jahren ist die Manufaktur Hermann Sachse im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg vor Ort. Im Oktober 2010 startete der Onlineshop für Holz‑ und Möbelpflegeprodukte aus eigener Herstellung.

Seit 2013 konzentriert sich das Unternehmen auf die Herstellung und den Vertrieb der Produkte aus dem Kerngeschäft. Zwischenzeitlich konnte ein internationaler Kundenkreis aufgebaut und die Marke Hermann Sachse mit ihren traditionellen wie einzigartigen Produkten am Markt positioniert werden.