Holzöl oder Lasur – was ist besser?

Der Ratgeber für dauerhaften Holzschutz
von der Hermann Sachse GmbH

Warum überhaupt Holz schützen?

Holz ist ein lebendiger, schöner Werkstoff – aber eben auch anfällig. UV-Strahlung, Feuchtigkeit, Schimmel, Risse, Verfärbungen: Wer Holz außen oder innen langfristig schön halten will, kommt um den richtigen Holzschutz nicht herum. Und genau da beginnt die große Frage:

Holzöl oder Holzlasur – was ist die bessere Wahl?

In diesem Ratgeber bekommst du einen klaren Überblick, wann welches Produkt Sinn ergibt – je nach Projekt, Holzart, Anwendungsort und Pflegeaufwand.

Holzöl: Natürlicher Schutz von innen

Was ist Holzöl?

Holzöl dringt tief in die Poren des Holzes ein, sättigt die Fasern und schützt das Material von innen. Statt eine Schicht auf der Oberfläche zu bilden, bleibt die natürliche Haptik und Optik des Holzes erhalten.

Typische Bestandteile:

  • Leinöl, Tungöl, Sonnenblumenöl
  • ggf. Baumharze oder Wachse
  • oft lösemittelfrei und lebensmittelecht (je nach Produkt)

Varianten:

  • Hartöl: für stark beanspruchte Flächen
  • Hartwachsöl: mit zusätzlichem Oberflächenschutz durch Wachs

Vorteile von Holzöl

Natürliche Optik: „Anfeuerung“ der Maserung, warme Farben
Samtige Haptik: Kein Film, fühlt sich „echt“ an
Offenporig & atmungsaktiv: Reguliert Feuchtigkeit, ideal fürs Raumklima
Punktuell reparierbar: Abschleifen, nachölen, fertig
Umweltfreundlich: Viele Öle sind schadstofffrei und für Kinderspielzeug geeignet

Nachteile von Holzöl

Weniger UV-Schutz: Farbloses Öl vergraut außen schneller
Fleckenanfällig bei stehender Feuchtigkeit
Regelmäßige Pflege nötig: Je nach Belastung alle 6–12 Monate nachölen
Längere Trocknungszeiten: 12–24 Stunden

Wo ist Holzöl sinnvoll?

  • Innen: Parkett, Arbeitsplatten, Möbel, Kinderspielzeug
  • Außen: Terrassen, Gartenmöbel, Zäune – aber bitte mit pigmentiertem Öl

Holzlasur: Robuster Oberflächenschutz mit Gestaltungsspielraum

Was ist Holzlasur?

Im Gegensatz zum Öl bildet die Lasur einen dünnen, schützenden Film auf dem Holz. Dabei bleibt die Maserung sichtbar – je nach Pigmentierung mehr oder weniger stark.

Arten von Lasuren:

  • Dünnschichtlasur: Atmungsaktiv, kein Abblättern
  • Mittelschichtlasur: Mehr Schutz, gute Balance
  • Dickschichtlasur: Reißfester Film, viel Schutz – ideal für maßhaltige Bauteile wie Fenster oder Türen

Wasserbasiert oder lösemittelbasiert?

  • Innen: Immer wasserbasiert, geruchsarm, schadstoffarm
  • Außen: Beides möglich – lösemittelfrei ist besser für Umwelt & Gesundheit

Vorteile von Lasur

Starker Wetterschutz: UV, Regen, Pilze, Algen
Weniger Pflegeaufwand: Nur alle 3–5 Jahre nachstreichen
Viel Farbwahl: Von transparent bis deckend, seidenmatt bis glänzend
Glatte, robuste Oberfläche: Pflegeleicht und widerstandsfähig

Nachteile von Lasur

Weniger „echtes“ Holzgefühl: Oberfläche glatter, ggf. künstlich
Schwierige Reparatur: Oft muss die ganze Fläche neu gestrichen werden
Gesundheitsaspekte: Vorsicht bei Bioziden & Lösungsmitteln, vor allem im Innenbereich
Weniger atmungsaktiv bei dickeren Schichten

Wo ist Lasur sinnvoll?

  • Außen: Zäune, Fassaden, Fenster, Carports, Pergolen
  • Innen Möbel, Wandverkleidungen – aber nicht für Böden!

Öl vs. Lasur im Vergleich

Merkmal

Holzöl

Holzlasur

Oberflächenschutz

Schutz von innen

Schutz durch Film auf der Oberfläche

Optik

Natürlich, „angefeuert“

Transparent bis deckend

Haptik

Offenporig, warm, natürlich

Glatt, ggf. leicht „technisch“

UV-Schutz

Nur mit Pigmenten gut

Sehr gut bei pigmentierten Lasuren

Pflege

Regelmäßig, punktuell möglich

Selten, aber aufwendiger

Trocknungszeit

Lang (12– 24 h)

Kurz (2–12 h)

Reparaturfreundlich

Sehr gut

Eingeschränkt

Umwelt & Gesundheit

Oft natürlich und unbedenklich

Stark abhängig vom Produkt

Wann solltest du Holzöl verwenden?

Setz auf Öl, wenn dir die natürliche Optik, eine warme Haptik und atmungsaktive Oberflächen wichtig sind. Besonders geeignet für:

  • Innenräume (Möbel, Böden, Arbeitsplatten)
  • Gartenmöbel oder Außenholz, wo du regelmäßig nachpflegen kannst
  • Wenn dir einfache Reparaturen wichtiger sind als lange Pflegeintervalle

Wichtig: Achte auf Qualität! Reine Naturöle ohne Lösungsmittel und Biozide sind gesünder und umweltfreundlicher.

Wann ist Lasur die bessere Wahl?

Wenn dein Holz stark beansprucht ist und du Wert auf langen Schutz bei wenig Wartung legst, ist Lasur deine Lösung. Besonders geeignet für:

  • Wetterfeste Bauteile wie Fenster, Türen, Fassaden
  • Außenholz mit langer Lebensdauer
  • Wenn du mit Farben gestalten willst

Achte bei Innenanwendung auf wasserbasierte, schadstoffarme Produkte ohne Biozide.

Fazit: Es kommt drauf an

Ob Öl oder Lasur – es gibt kein „besser“ im Allgemeinen, sondern nur ein „passend“ für dein Projekt. Denk bei der Auswahl an:

  • Wo liegt das Holz?
  • Wie stark wird es beansprucht?
  • Wie viel Pflege willst du investieren?
  • Wie wichtig ist dir die Optik und Haptik?
  • Gibt es besondere Anforderungen (z. B. für Kinderspielzeug oder Küche)?

Du brauchst Hilfe bei der Auswahl?

Wir helfen dir, das Richtige für dein Holzprojekt zu finden.

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